Of Orcs and Men

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mjjOf Orcs and Men ist ein Rollenspiel, in dem der Krieg zwischen den Orks und den Menschen gerade erst vorbeigegangen ist. Die Orks und Goblins wurden geschlagen, allerdings nicht vollständig vernichtet. Das wollen die Menschen in Of Orcs and Men in Angriff nehmen und die einstige Bedrohung ganz eliminieren.
Ein Ork und ein Goblin stellen sich jedoch als ungleiches Duo gegen die Auslöschung ihrer Stämme. Die Spieler begleiten beide auf ihrem Abenteuer und haben die Möglichkeit, sehr spezielle Talente einzusetzen, um ihre Völker vor der Vernichtung durch die Menschen zu schützen.

Neben einer interessanten Geschichte gibt es zahlreiche Finessen im Kampf, da man sowohl mit Goblin- als auch Ork-Stärke in die Schlacht zieht und beides aufeinander abstimmen muss. Die Orks steuern sich wirklich schwerfällig, wie ein Schlachtschiff, um die Masse des Körpers zu unterstreichen.

Das Imperium schlägt zurück

Es brechen dunkle Zeiten an für das Volk der Orks. Das Imperium der Menschen dehnt sich immer weiter aus und dringt mit aller Macht in das Land des Kriegervolks vor. Viele der Stämme sind besiegt oder haben die Seiten gewechselt. Nun schlägt auch für den Clan der Blutkiefer die letzte Stunde.

Rollenspiel im Schlauchformat

Als episches Rollenspiel wurde der Titel vorab angekündigt. Und wie von einem RPG gewohnt könnt ihr auch in „Of Orcs and Men“ eure Charaktere aufleveln und ihre Fertigkeiten verbessern. Die hierfür nötigen Erfahrungspunkte sammelt ihr natürlich durch das Besiegen von feindlichen Soldaten.

Leider verpasst es der Titel, euch dafür in eine offene Fantasy-Welt zu entlassen. Stattdessen rennt ihr mit euren beiden Gefährten von der ersten bis zur letzten Minute durch einen linearen Schlauch. Hier mal schnell eine Kiste geöffnet, da einen Gegenstand eingesackt, das war es dann aber auch mit Interaktivität und Entdeckungsgeist. Zumindest dürft ihr in Dialogen mit den Bewohnern der Welt ab und an aus verschiedenen Antwortmöglichkeiten wählen. Großartige Auswirkungen auf das Gameplay haben diese jedoch nicht.

Dementsprechend mager fallen auch eure Missionen aus. Über allem prangert natürlich der Tod des Imperators; die restlichen Aufgaben gründen sich meist auf den Spezialfähigkeiten eurer Charaktere. Der Goblin Styx ist ein Meister der Schatten und kann Feinde nahezu unsichtbar meucheln. Arkail ist eher für das Grobe zuständig und mäht eure Widersacher kurzerhand nieder. Zwischen den beiden Kreaturen könnt ihr stets mit der Y-Taste wechseln, um ihre Fertigkeiten taktisch klug einzusetzen.

Doch die stolzen Grünhäute wollen sich nicht kampflos versklaven lassen. Sie schicken ihren besten Krieger Arkail aus, um den Turm des Imperators zu finden und diesen zu töten. Bei diesem Himmelfahrtskommando steht ihm der Goblin Styx zur Seite. Ihr übernehmt die Kontrolle über das ungleiche Paar und müsst sie tief in das Herz des Imperiums führen. Auf in den Krieg!

Ein frisches Setting sollte „Of Orcs and Men“ zu einem der Überraschungstitel dieses Jahres machen. Diesmal könnt ihr nicht die Menschen, sondern die Orks in die Schlacht um Freiheit und Gleichheit führen. Das Potenzial einer solch spannenden Geschichte haben die Entwickler vollends verschenkt. Warum hat man sich nur für dieses spannungsarme und langweilige Kampfsystem entschieden? Warum wurden Arkails Kraft und Styx Schnelligkeit nicht für ein modernes und dynamisches Hack-n-Slay verwendet? Auch beim Spieldesign wartet der Titel mit wenig Spannung auf. Die linearen Schlauchlevel geben euch kaum Raum, um die Welt um euch herum zu entdecken. Interaktionen mit der Umgebung gibt es kaum. Selbst bei den Dialogszenen habt ihr nur selten das Gefühl, dass eure Entscheidungen einen Einfluss auf die Geschichte nehmen. Wenigstens dürfen sich Rollenspiel-Fans unter euch auf ein Fertigkeitssystem freuen und ihre Charaktere fleißig aufleveln. Wer die ansonsten nette Story bis zum Ende durchstehen möchte, der braucht gewaltig Nerven und gutes Sitzfleisch.

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