Der Herr der Ringe – Der Krieg im Norden

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loDer Herr der Ringe – Der Krieg im Norden will die bereits recht vielzähligen Videospiel-Umsetzungen des Stoffs von J.R.R. Tolkiens Fantasy-Klassikern um einen weiteren Titel bereichern. Ganz wie die Geschichte um Frodo und Co. setzt auch das Action-Rollenspiel auf Freundschaft, versteht es sich doch in erster Linie als Koop-Abenteuer für bis zu drei Spieler. Wahlweise auch von computergesteuerten Mitstreitern begleitet, gilt es die Orkscharen von Saurons Handlanger Agandaur zurückzuschlagen. Das vor allem kampforientierte Spiel führt ein Trio aus Elbenmagierin, menschlichem Waldläufer und Zwergenkrieger in den Norden von Mittelerde, während sich zeitlich parallel die aus den Büchern und Filmen bekannte Geschichte um den Ring der Macht abspielt.

Richtig gute Action-Rollenspiele wollen viele Entwickler herstellen – den wenigsten gelingt es jedoch. Wer sich dieses hohe Ziel steckt, der muss die schwierige Balance zwischen intensiver Echtzeit-Action und einem gelungen Charaktersystem halten. Den Entwicklern von „Der Herr der Ringe – Der Krieg im Norden“ – den Snowblind Studios – ist es bereits einmal gelungen, die Intensität eines Actionspiels mit den Vorzügen eines Rollenspiels zu vereinen. „Baldur’s Gate: Dark Alliance“ war der Name dieser seltenen Ausnahme für die Playstation 2. Viele Jahre später versuchen sie ihr erneut ihr Glück.

Mit der „Herr der Ringe“ Lizenz haben sich die Snowblind Studios einen  dicken Fisch geangelt. EAs „Der Herr der Ringe: Die zwei Türme“ hat zudem gezeigt, dass sich actionlastige HDR Spiele hervorragend verkaufen können und dabei auch durchaus Spaß machen. Der deutlichste Unterschied zum EA Titel ist die vollkommen neue Hintergrundgeschichte , die man für „Der Herr der Ringe – Der Krieg im Norden“ geschrieben hat. Kein leichtes Unterfangen – schließlich hüten zahllose HDR Gelehrte weltweit Tolkiens Erbe. Deshalb haben die Entwickler auch mehrmals unterstrichen, dass man sich beim neuen Stoff  sehr eng an Tolkiens Trilogie halten werde.

Neben der neuen und werktreuen Erzählung setzen die Snowblind Studios vor allem auf Co-op Elemente und eine möglichst genaue Umsetzung der Filmvorlage von Peter Jackson. Bis zu drei Spieler können gemeinsam in den Ringkrieg ziehen. Dem bisher gezeigten Material kann man seinen Verwandtschaft zur Filmvorlage nicht absprechen. Die Animationen sehen toll aus und erinnern stark an Jacksons Interpretation des Stoffs. Allerdings hinterlässt die Grafik insgesamt ein gemischtes Gefühl. So wirken die Umgebungen teilweise noch arg matschig und detailarm. Zur Qualität der Rollenspielfeatures lässt sich bisher noch keine eindeutige Aussage machen.

Der Herr der Ringe – Der Krieg im Norden birgt durchaus einiges Potenzial, nutzt dieses jedoch nicht konsequent genug. Die actionreichen Kämpfe machen Spaß, mangelnde spielerische Abwechslung und die schwächelnde Mitstreiter-KI trüben diesen jedoch. Im Koop-Spiel zu dritt ist Der Herr der Ringe – Der Krieg im Norden aber durchaus ein lohnenswerter Titel für kurzweilige Action.

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