Resonance of Fate

werkstatt-king.de

iuGResonance of Fate ist ein traditionelles japanischen Rollenspiel, das allerdings in eine andere Richtung geht. So sollen eine neuartige Storyline, stilvolle Grafik und realistische Schusswechsel dem Rollenspiel-Genre neues Leben einhauchen. Der Spieler steuert in Resonance of Fate eine Gruppe aus drei Mitgliedern durch eine Fantasy-Welt. DIe Gruppe fungiert als Söldner und nimmt Aufgaben jeglicher Art an. Während das Spielgeschehen in 3D staffindet, zeigt sich die Map in 2D.

Wer Resonance of Fate nun genauer auf den Zahn fühlt, bemerkt drei grundlegende Spielaspekte: Die Städte, die Oberwelt und die Kämpfe. Den Anfang nimmt eure Reise im Haus des Heldentrios. Von dort aus lauft ihr zur Gilde, um euren ersten Auftrag abzuholen. Die Stadtviertel durchwandert ihr dabei aus einer festen Kameraperspektive. Das hat den Vorteil, dass die Entwickler auf detailreich gerenderte Hintergründe zurückgreifen können. Im Gegenzug habt ihr allerdings kaum Bewegungsfreiheit und die Steuerung fühlt sich aufgrund der starren Perspektive etwas hakelig an. Nicht selten bleibt ihr an Ecken hängen oder fragt euch, ob ihr wirklich alles gesehen habt, was es in diesem Areal zu entdecken gibt. Schade, denn dadurch wirkt die Szenerie oft starr und leblos. Das mag zum dystopischen Stil des Spiels passen, aber eben nicht zum lebendigen und wuseligen Bild, das wir von einer Stadt haben. In der Gilde angekommen sondiert ihr das Schwarze Brett. Die Aufgaben auf besagter Tafel stellen eure Nebenquests dar, Aufgaben also, die ihr nicht erfüllen müsst, die allerdings eine feine Belohnung versprechen. Die Variationen reichen dabei von den typischen „Besiege Feind X“-Missionen bis zu Aufträgen, bei denen ihr bestimmte Gegenstände finden müsst. Im Großen und Ganzen nichts weltbewegendes, aber guter Standard.

Zudem können weitere Areale durch Haupt- und Neben-Missionen freigespielt werden. Auch wird man die Charaktere Rollenspiel typisch aufleveln und mit Erfahrungspunkten sowie Waffen, Rüstungen und Items aufwerten können. Statt Schwerter und sonstige Klingen, kommen Schusswaffen zum Einsatz, die in unterschiedliche Waffengattungen geteilt sind.

Unterm Strich bleibt Resonance of Fate eine etwas zwiespältige Angelegenheit. Auf der einen Seite steht massig verschenktes Potential: Warum haben Klamotten keine Auswirkungen auf meine Helden? Warum beherrsche ich von Beginn an das komplette Kampfsystem – und lerne in den restlichen 15 Kapiteln praktisch nichts mehr dazu?! Warum können die Menüs nicht etwas zugänglicher sein? Und vor allem: Warum zur Hölle entwickeln diese Wahnsinnigen von Tri-Ace ein so komplexes und geniales Kampfsystem, schaffen es aber nicht, dem Spieler mit einer vernünftigen Einführungsmission zur Hand zu gehen? Klar, solche Scherereien wie der zähe Story-Anfang, holperige Spieleinstieg oder das öde Textfenster-Tutorial sind typisch für japanische Rollenspiele. Aber genau mit solchen verstaubten Konventionen wollten die Entwickler doch brechen!

Auf der Haben-Seiten stehen im Gegenzug aber eine stimmige und fantastische Welt und ein wirklich innovatives und erfrischendes Kampfsystem, das die Feuerkraft besitzt, um all die festgefahrenen Strukturen dieses Genres gehörig durch zu rütteln. Außerdem verzaubert uns Tri-Ace mit einer derart traurig-schönen Geschichte, das wir den mühsamen Einstieg und die teilweise frustigen Kämpfe schnell verziehen haben.

werkstatt-king.de