Im Action-Adventure NIER von Square Enix ist nichts so wie es scheint. NIER spielt in einer zerfallenen Welt, die von Krankheit und dunklen Kreaturen heimgesucht wird. Der Spieler übernimmt die Rolle von NIER und hilft ihm auf seiner Mission, um ein Heilmittel für seine Tochter zu finden, die mit einem unbekannten Virus infiziert wurde. NIER kämpft mit mächtigen Freunden und einem Buch und versucht das Unbekannte zausfindig zu machen und zu vernichten. Suqare Enic verspricht eine verworrene Geschichte, eine bildschöne Welt sowie viele verschiedene und charakteristische Waffen.
Als Briefträger muss sich der wortkarge Titelheld dieses Hack and Slay Games für die PS3 und XBox 360 verdingen, vermisste Kuscheltiere zu ihren traurigen Besitzern zurückbringen oder einzelnen Dorfbewohnern bei den Einkäufen helfen. Doch das wahre Abenteuer erlebt NIER jenseits der Grenzen seines Heimatdörfchens. In der geheimnisvollen Welt stehen brutale Kämpfe gegen dunkle Wesen auf dem Plan. Hier muss sich der verzweifelte Vater beweisen, wenn er sein Ziel erreichen will: Er muss die heilenden Verse heimbringen, um sein geliebtes Kind vor dem sicheren Tod zu bewahren. Innerhalb seiner Dorfgemeinschaft verdient er sich mit zahlreichen kleinen Aufgaben das nötige Kleingeld, um die geeignete Ausstattung für den Kampf gegen die Schattenmächte zu erwerben. Allerhand Nützliches lässt sich auch am Wegesrand finden. Oder es fällt dem Spieler zu, wenn er einzelne Gegner besiegt.
Besonderen Schwerpunkt legt NIER auf die Geschichte und die Charaktere: Nier trifft eigenwillige Persönlichkeiten wie das zynische und magische Buch Grimoire Weiß oder die stets fluchende Kriegerin im Negligé, Kainé.
Trotz schwacher Technik fasziniert NIER mit seiner mitreißenden Geschichte, seinen sympathischen Charakteren und den abwechslungsreichen Dungeons. Außerdem erwarten dem Spieler spannende Bosskämpfe und ein hervorragender Soundtrack.
NIER macht uns wirklich sauer. Nein, es ist keineswegs ein schlechtes Spiel, sondern verschenkt lediglich viel zu viel Potenzial. Es besitzt eine fantastische, ungewöhnliche Geschichte, in dem der Spielheld einmal nicht die ganze Welt, sondern „nur“ seine Tochter retten will. Außerdem begleiten euch sarkastische und verkorkste Mitstreiter, wie das schwebende Buch Grimoire Weiss oder das Möchtegern-Unterwäschenmodel Kaine.
Doch wieso geben sich die Entwickler so viel Mühe, eine untypische Rollenspielgeschichte zu erzählen und dabei die Präsentation und, wohl das Herzstück bei einem Action-Spiel, das Kämpfen außen vor zu lassen? Das Kampfsystem ist viel zu simpel und etliche Ideen wie das Aufleveln durch bestimmte Wörter sind nicht konsequent und folgenreich genug umgesetzt worden. Die Grafik könnte aus der letzten Konsolengeneration stammen und gehört keinesfalls auf die heutige Xbox 360, wenn ihr euch stattdessen ebenso Grafikbomben wie Final Fantasy XIII oder Uncharted 2 zulegen könnt.
NIER hinterlässt ein Wechselbad der Gefühle. Einerseits solltet ihr es meiden, da euch die Präsentation und eintönigen Nebenmission nerven werden. Andererseits empfehlen wir es euch wärmstens, da es eines der untypischsten und genialsten Spiele von Square Enix ist. Spielt es aber auf jeden Fall einmal an, denn spricht euch NIER an, könnt ihr nicht mehr davon lassen.
